Kieferentzündungen

Der Arzt spricht bei einer Kieferentzündung von einer Kiefer Osteomyelitis, einer Alveolitis, einer Otitis, oder von einer Periostitis. Wieso so viele Begriffe für ein und das gleiche Leiden? Da sich der Knochen selbst nicht entzünden kann, Knochen ist ja nur ein Kalkgerüst, wären Osteomyelitis (bedeutet Knochenmarkentzündung), bzw. Periostitis (bedeutet Knochenhautentzündung) die treffenden Bezeichnungen für eine Knochenentzündung. Trotzdem gibt es viele Begriffe für diese Erkrankung, denn häufig fließen in die Bezeichnung zusätzliche ärztliche Information ein.

Egal welcher Begriff verwendet wird, meist liegt eine Infektion mit einem Erreger vor, das können Pilze, Bakterien, oder Parasiten sein, man spricht dann von einer exogenen (= von außen kommend) Knochenentzündung. Kommt die Ursache von innen, dann findet man häufig auch den Ausdruck endogene Knochenentzündung. Selten findet man keine eindeutige Ursache für die Kieferknochenentzündung, dann spricht man von einer idiopathischen Knochenentzündung.

Für die Behandlung stehen verschiedene Konzepte zur Verfügung – im schlimmsten Fall muss der betroffene Knochen entfernt werden, dies ist aber sehr selten nötig. Die häufigste und einfachste Behandlungsmöglichkeit ist die Antibiotikagabe, die Medikamente können geschluckt oder über die Vene verabreicht werden – letzteres führt zu einer höheren Wirkstoffkonzentrationen im Blut.

Bei der Sauerstofftherapie kommt es zu einer Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff, denn in das Innere des entzündeten Knochens kommt häufig zu wenig Blut und somit Sauerstoff. Eine ideale Voraussetzung für die Vermehrung von Bakterien die keinen Sauerstoff mögen – sogenannte Anaerobier. Sauerstoffreiches Blut soll dem entgegen wirken, nach dem Motto: wenig, aber dafür angereichertes Blut.

Eine weitere viel versprechende Therapie ist die Entfernung des erkrankten Knochens und ein auffüllen des entstandenen Defektes mit Antibiotika inkubiertem Spenderknochen. Das Antibiotikum wird kontinuierlich über Monate vom Spenderknochen an den Körper abgegeben, zugleich kann der gesetzte Knochendefekt regenerieren. Vorteil dieser.

Therapie ist, dass im erkrankten Gebiet weitaus höhere Medikamentenkonzentrationen als über die herkömmliche Verabreichung (über Mund, oder die Vene) erzielt werden. Langzeituntersuchungen sind aber noch ausständig, sodass der Nutzen dieser Therapie erst in einigen Jahren bewertet werden kann.

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